MQ-9 Reaper / Guardian (1:72) - Autor: Ralf Martin

Das Foto stammt von der ILA in Berlin.

Das Original

Die MQ-9 war lange die am weitesten verbreitete Drohne und als sogenannte "Killerdrohne" aus den Medien bekannt. Sie ist ein unbemanntes, multifunktionales Waffensystem, das Langstreckenaufklärung und Bodenangriffe ausführen kann. Es operiert meist von örtlichen Flugplätzen, wird aber z.B. bei den amerikanischen Drohnen aus den USA gesteuert, das Ground Control Center befindet sich auf der Creech Air Force Base in Nevada. aber auch von deutschem Boden (Ramstein) werden sie gesteuert. Der Vorgänger der MQ-9, die in gemischten Verbänden nach wie vor mit ihr eingesetzten älteren MQ-1 Predator, sind kleiner und haben nur zwei Waffenstationen während die MQ-9 bis zu 6 Waffenstationen besitzen kann. Sie kann bis zu 14 Hellfire Raketen und diverse gelenkte Bomben (GBU-12 Paveway, GPS gelenkte JDAM-Bomben) und andere Raketen (Luft-Luft-Raketen wie Sidewinder) tragen.

Sie wird von den USA häufig für völkerrechtswidrige Killereinsätze auf der ganzen Welt verwendet, was aber nur in Regionen ohne eine intakte Luftabwehr gut funktioniert. Zahllose tote Zivilisten gehen auf ihr Konto, ebenso wie je nach Sichtweise Terroristen / Freiheitskämpfer.

Der Antrieb ist ein Turboprop TPE-331-10 von Honeywell mit 670 kW (900PS) Leistung. Sie kann ca 15000 m hoch fliegen und hat je nach Zuladung Flugzeiten bis 30h und eine Reichweite von 3500 km.

Die Länge beträgt 10,97m, die Spannweite 20,12m und die Höhe 3,8m. Das maximale Startgewicht ist 4763 kg, wobei das Leergewicht 2223 kg beträgt. Für den Transport zu ihren Einsatzflugplätzen können sie einfach zerlegt und in Containern verstaut werden.

Erste Einsätze fanden 2007 in Afghanistan und 2008 im Irak statt. Auch in Somalia und Jemen wurden sie zur Bekämpfung von hochrangigen Terroristen verwendet. Von den Seychellen aus werden sie zur Überwachung des Seegebietes um das Horn von Afrika eingesetzt. Über dem Schwarzen Meer flogen sie auch zur Unterstützung der Ukraine in dere Kampf gegen Russland, dabei kam es zu einigen spektakulären Kontakten in der Luft mit der russischen Luftwaffe.

Betreiber sind die US Air Force, die US Navy, Customs and Border Protection (Zoll und Grenzschutz), die Royal Air Foce, die italienische Luftwaffe, die niederländische Luftwaffe, Kanada, Belgien, Australien sowie die NASA. viele weitere Länder haben Interesse an der Einführung.

Die Version Guardian entstand für den US Grenzschutz und hat denselben elektro-optischen Infrarot-Sensorturm unter dem Kinn wie die Reaper, aber zusätzlich ein Rayton SeaVue Radar unter dem Rumpf zur Verfolgung und Entdeckung von Seezielen. Sie kann mit dieser Ausrüstung 30h in der Luft bleiben und soll in erster Linie bei der Entdeckung von Drogenschmugglern auf den Seerouten von Mexico eingesetzt werden.

Das Foto stammt von der ILA in Berlin.

Das Modell

Der Bausatz kommt von der Firma "Skunkmodels Workshop" und ist inzwischen auch bei Italeri erschienen. Er besteht aus nicht allzu vielen Teilen. Auf zwei kleine Spritzrahmen verteilen sich die qualitativ guten, fein gravierten und gratfreien 44 Teile. Die Passgenauigkeit ist auch als gut einzuschätzen, nur der Anbau des Motorenteils an den Rumpf machte mir geringfügige Probleme.

In dem Bausatz befinden sich zwei komplette Modelle, was das Preis-Leistungsverhältnis gleich erheblich besser ausfallen lässt. Der Zusammenbau geht schnell und unkompliziert vor sich, beim Einsetzen der Fahrwerksschächte muss man aufpassen, nicht die Seiten zu vertauschen.

4 verschiedene Markierungsvarianten sind vorgesehen, zwei für Maschinen der U.S. Airforce, zwei für Maschinen der Royal Air Force und eine für den U.S. Customs and Border Protection. Eines der Modelle habe ich in der Version gebaut, wie sie für die Royal Air Force eingesetzt werden. Die andere Maschine habe ich zu einer "Guardian" umgebaut, indem ich mir aus Kunststoff den Radarträger unter dem Rumpf gebaut habe und an den Tragflächenenden die Winglets aus Plastiksheet anbrachte. Dazu kamen noch ein paar zusätzliche Sensoren und Antennen. Die Abziehbilder waren enthalten und wurden entsprechend der Verwendung an einer Erprobungsmaschine aus dem Jahr 2011 angebracht.


Hier noch ein paar Detailbilder aus der Bauphase:

Für größere Bilder auf die Abbildungen klicken!


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